Es passiert täglich tausendfach auf deutschen Straßen: Ein kurzer Blitz, ein mulmiges Gefühl im Magen und die bange Frage „geblitzt was tun?“ Geschwindigkeitsüberschreitungen gehören zu den häufigsten Verkehrsverstößen in Deutschland, und moderne Blitzertechnologie macht es den Behörden immer leichter, Temposünder zu erfassen. Laut aktuellen Statistiken werden jährlich über 2,8 Millionen Bußgeldbescheide wegen Geschwindigkeitsüberschreitungen verschickt. Doch nicht jeder Bußgeldbescheid ist automatisch rechtmäßig, und nicht jede Geschwindigkeitsmessung erfolgt fehlerfrei.
Als spezialisierter Rechtsanwalt für Verkehrsrecht erlebe ich täglich, wie verunsichert Mandanten sind, wenn sie geblitzt wurden. Viele wissen nicht, dass sie durchaus Möglichkeiten haben, sich gegen einen Bußgeldbescheid zu wehren. Die Frage „geblitzt was tun“ beschäftigt Millionen von Verkehrsteilnehmern, die sich unsicher sind, wie sie nach einem Blitzerfoto vorgehen sollen.
Dieser umfassende Ratgeber zeigt Ihnen Schritt für Schritt auf, welche Handlungsoptionen Sie haben, wenn Sie geblitzt wurden. Sie erfahren, wann ein geblitzt einspruch sinnvoll ist, welche rechtlichen Grundlagen dabei gelten und wie Sie Ihre Chancen auf einen erfolgreichen Einspruch maximieren können.
SOFORTMASSNAHMEN: WAS TUN, WENN SIE GEBLITZT WURDEN?
Die erste und wichtigste Regel lautet: Ruhe bewahren. Wenn Sie geblitzt wurden und sich fragen „geblitzt was tun„, ist es entscheidend, dass Sie nicht in Panik geraten oder voreilige Entscheidungen treffen. Als Verkehrsrechtsanwalt rate ich meinen Mandanten immer: Weniger ist mehr.
Keine voreiligen Geständnisse abgeben: Einer der häufigsten Fehler nach einem Blitzerfoto ist es, bei der Polizei anzurufen oder sich anderweitig zu melden, um den Vorfall zu „klären“. Dies ist nicht nur unnötig, sondern kann sogar schädlich sein. Jede Aussage, die Sie machen, kann später gegen Sie verwendet werden. Die Behörden haben ihre eigenen Verfahren zur Ermittlung des Fahrers, und Sie sind nicht verpflichtet, ihnen dabei zu helfen.
Warten Sie den Bußgeldbescheid ab: Nach einem Blitzerfoto dauert es in der Regel zwei bis vier Wochen, bis der offizielle Bußgeldbescheid bei Ihnen eintrifft. Manchmal erhalten Sie zunächst einen Anhörungsbogen, in dem Sie zur Stellungnahme aufgefordert werden. Auch hier gilt: Sie müssen nicht antworten und sollten dies auch nicht ohne rechtliche Beratung tun.
Dokumentieren Sie den Vorfall: Falls Sie sich an besondere Umstände zum Zeitpunkt des Blitzens erinnern, notieren Sie diese umgehend. Dazu können gehören: Wetterbedingungen, Verkehrssituation, Baustellen, defekte Verkehrsschilder oder andere Fahrzeuge in der Nähe. Diese Informationen können später bei einem Einspruch hilfreich sein.
Die wichtigste Erkenntnis bei der Frage „geblitzt was tun“ ist, dass Sie Zeit haben. Die Behörden müssen Ihnen einen ordnungsgemäßen Bußgeldbescheid zustellen, und erst dann beginnen die relevanten Fristen zu laufen. Nutzen Sie diese Zeit, um sich professionell beraten zu lassen, anstatt aus dem Bauch heraus zu handeln.
DER BUSSGELDBESCHEID: WAS SIE WISSEN MÜSSEN
Ein Bußgeldbescheid ist ein offizielles Dokument der Bußgeldbehörde, das Ihnen einen Verkehrsverstoß zur Last legt und eine entsprechende Geldbuße sowie mögliche Nebenfolgen verhängt. Als Verkehrsrechtsanwalt prüfe ich jeden Bußgeldbescheid meiner Mandanten auf Herz und Nieren, denn hier verstecken sich oft die ersten Ansatzpunkte für einen erfolgreichen Einspruch.
Wesentliche Bestandteile eines Bußgeldbescheids: Jeder ordnungsgemäße Bußgeldbescheid muss bestimmte Pflichtangaben enthalten. Dazu gehören Ihre persönlichen Daten (Name, Anschrift, Geburtsdatum), das Kennzeichen des betroffenen Fahrzeugs, eine genaue Beschreibung des Tatvorwurfs mit Ort, Datum und Uhrzeit, die Rechtsgrundlage für die Ahndung sowie die verhängte Geldbuße inklusive Nebenkosten.
Beweismittel und Messprotokoll: Der Bußgeldbescheid sollte auch Angaben zu den verwendeten Beweismitteln enthalten. Bei Geschwindigkeitsüberschreitungen ist dies meist ein Blitzerfoto und die Angabe des verwendeten Messgeräts. Wichtig zu wissen ist, dass das vollständige Messprotokoll in der Regel nicht dem Bußgeldbescheid beiliegt, sondern erst auf Antrag eingesehen werden kann.
Wichtiger Hinweis zu Punkten und Probezeit: Ein häufiger Irrtum ist die Annahme, dass der Bußgeldbescheid alle Konsequenzen auflistet. Tatsächlich enthält er keine Angaben zu Punkten im Fahreignungsregister oder zu Auswirkungen in der Probezeit. Diese Folgen treten automatisch ein, wenn der Bußgeldbescheid rechtskräftig wird.
Zustellung und rechtliche Wirkung: Die Zustellung des Bußgeldbescheids erfolgt in der Regel durch die Post mit Zustellungsurkunde. Entscheidend ist, dass der Bescheid ordnungsgemäß zugestellt wird, da erst ab diesem Zeitpunkt die zweiwöchige Einspruchsfrist zu laufen beginnt. Bei fehlerhafter Zustellung kann dies ein Grund für einen erfolgreichen Einspruch sein.
EINSPRUCH GEGEN DEN BUSSGELDBESCHEID: IHRE RECHTE
Das Recht auf geblitzt einspruch ist ein fundamentales Element des deutschen Rechtssystems und in § 67 des Ordnungswidrigkeitengesetzes (OWiG) verankert. Als Verkehrsrechtsanwalt kann ich Ihnen versichern: Jeder Betroffene kann gegen einen Bußgeldbescheid Einspruch einlegen, unabhängig davon, ob er sich schuldig fühlt oder nicht.
Rechtliche Grundlagen des Einspruchs: Nach § 67 OWiG kann „der Betroffene gegen den Bußgeldbescheid innerhalb von zwei Wochen nach Zustellung schriftlich oder zur Niederschrift bei der Verwaltungsbehörde, die den Bußgeldbescheid erlassen hat, Einspruch einlegen.“ Diese Formulierung macht deutlich, dass der Einspruch ein absolutes Recht ist, das nicht begründet werden muss.
DIE KRITISCHE ZWEI-WOCHEN-FRIST
Die Einspruchsfrist von zwei Wochen ist eine Ausschlussfrist, das bedeutet, nach ihrem Ablauf ist ein Einspruch grundsätzlich nicht mehr möglich. Die Frist beginnt mit der ordnungsgemäßen Zustellung des Bußgeldbescheids zu laufen. Entscheidend ist nicht der Tag, an dem Sie den Brief erhalten, sondern der Tag der rechtlich wirksamen Zustellung.
Wann ist ein geblitzt einspruch sinnvoll?: Ein Einspruch ist nicht in jedem Fall empfehlenswert. Bei geringen Bußgeldern ohne Punkte oder Fahrverbot und eindeutiger Beweislage kann es wirtschaftlicher sein, das Bußgeld zu zahlen. Ein geblitzt einspruch wird besonders sinnvoll bei hohen Bußgeldern, drohenden Fahrverboten, Punkten in Flensburg oder wenn Zweifel an der Richtigkeit der Messung bestehen.
Aufschiebende Wirkung des Einspruchs: Ein fristgerecht eingelegter Einspruch hat automatisch aufschiebende Wirkung. Das bedeutet, dass der Bußgeldbescheid nicht rechtskräftig wird und Sie weder das Bußgeld zahlen müssen noch ein Fahrverbot antreten oder Punkte in Flensburg erhalten.
Keine Begründungspflicht: Ein häufiger Irrtum ist die Annahme, dass ein Einspruch begründet werden muss. Tatsächlich reicht die einfache Erklärung „Hiermit lege ich Einspruch gegen den Bußgeldbescheid vom [Datum] mit dem Aktenzeichen [Nummer] ein“ vollkommen aus.
GRÜNDE FÜR EINEN ERFOLGREICHEN EINSPRUCH
Als spezialisierter Verkehrsrechtsanwalt kenne ich die häufigsten Schwachstellen in Bußgeldverfahren. Ein erfolgreicher Einspruch setzt voraus, dass substantielle Mängel im Verfahren oder bei der Beweisführung vorliegen.
VERJÄHRUNG DES BUSSGELDBESCHEIDS
Einer der häufigsten und erfolgreichsten Einspruchsgründe ist die Verjährung. Nach § 26 des Straßenverkehrsgesetzes (StVG) beträgt die Verfolgungsverjährung bei Ordnungswidrigkeiten drei Monate, solange weder ein Bußgeldbescheid ergangen noch öffentliche Klage erhoben wurde. Wird der Bußgeldbescheid später als drei Monate nach der Tat zugestellt, ist er verjährt.
Fehlerhafte Angaben im Bußgeldbescheid: Bußgeldbescheide müssen bestimmte Pflichtangaben enthalten. Fehlen diese oder sind sie fehlerhaft, kann dies zur Aufhebung des Bescheids führen. Häufige Fehler sind unvollständige oder falsche Personalien, ungenaue Tat- oder Ortsangaben, fehlende Rechtsgrundlagen oder falsche Berechnungen der Geldbuße.
MESSFEHLER BEI DER GESCHWINDIGKEITSMESSUNG
Geschwindigkeitsmessungen sind technische Verfahren, die verschiedenen Fehlerquellen unterliegen können. Häufige Messfehler entstehen durch unsachgemäße Bedienung der Messgeräte, fehlerhafte Eichung, ungünstige Aufstellungsorte oder technische Defekte.
Fahrereigenschaft nicht nachweisbar: Bei Geschwindigkeitsüberschreitungen muss die Behörde nachweisen, dass Sie zum Zeitpunkt der Tat tatsächlich das Fahrzeug geführt haben. Ist das Blitzerfoto unscharf oder zeigt es nicht eindeutig Ihr Gesicht, kann die Fahrereigenschaft nicht zweifelsfrei festgestellt werden.
BLITZERTYPEN UND HÄUFIGE MESSFEHLER
Die Kenntnis der verschiedenen Blitzertypen und ihrer spezifischen Schwachstellen ist entscheidend für die Beurteilung der Erfolgsaussichten eines Einspruchs. Als Verkehrsrechtsanwalt arbeite ich regelmäßig mit Sachverständigen zusammen, um technische Messfehler aufzudecken.
INDUKTIONSSCHLEIFEN-MESSUNGEN
Diese traditionelle Messtechnik verwendet unter der Fahrbahn verlegte Induktionsschleifen, die Änderungen im Magnetfeld registrieren, wenn ein Fahrzeug darüberfährt. Häufige Fehlerquellen sind defekte oder verschobene Schleifen durch Straßenschäden, Bauarbeiten oder Frost.
LASER-MESSUNGEN (LIDAR)
Lasermessgeräte senden Lichtstrahlen aus und messen die Zeit, die das reflektierte Licht benötigt, um zum Gerät zurückzukehren. Lasermessungen sind besonders anfällig für Reflexionsfehler. Reflektierende Oberflächen wie nasse Fahrbahnen, Metallteile oder andere Fahrzeuge können den Laserstrahl ablenken und zu Fehlmessungen führen.
MOBILE LASERPISTOLEN
Handheld-Lasergeräte sind besonders fehleranfällig, da sie von der korrekten Bedienung durch den messenden Beamten abhängen. Häufige Fehler entstehen durch unruhige Handhaltung, falsche Zielerfassung oder ungeeignete Messbedingungen.
TOLERANZWERTE UND IHRE BEDEUTUNG
Bei jeder Geschwindigkeitsmessung werden Toleranzwerte abgezogen, um Messungenauigkeiten zu berücksichtigen. Diese variieren je nach Messverfahren und Geschwindigkeit. Ein häufiger Fehler in Bußgeldbescheiden ist die falsche Anwendung oder das Vergessen des Toleranzabzugs.
SCHRITT-FÜR-SCHRITT-ANLEITUNG: EINSPRUCH RICHTIG EINLEGEN
Ein geblitzt einspruch erfordert sorgfältige Vorbereitung und die Einhaltung bestimmter Formalien. Als Verkehrsrechtsanwalt führe ich Sie durch alle notwendigen Schritte für einen ordnungsgemäßen Einspruch.
SCHRITT 1: BUSSGELDBESCHEID GRÜNDLICH PRÜFEN
Bevor Sie einen Einspruch einlegen, sollten Sie den Bußgeldbescheid sorgfältig auf Vollständigkeit und Richtigkeit prüfen. Kontrollieren Sie alle Angaben zu Ihrer Person, dem Fahrzeug, dem Tatvorwurf und der Rechtsgrundlage.
SCHRITT 2: FRISTEN BERECHNEN UND DOKUMENTIEREN
Ermitteln Sie das genaue Zustellungsdatum des Bußgeldbescheids und berechnen Sie die Einspruchsfrist. Markieren Sie sich den letzten Tag der Frist in Ihrem Kalender und planen Sie den Einspruch einige Tage früher.
SCHRITT 3: MUSTERTEXT FÜR DEN EINSPRUCH
Für einen geblitzt einspruch reicht ein einfaches, formloses Schreiben:
„Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit lege ich gegen den Bußgeldbescheid vom [Datum] mit dem Aktenzeichen [Nummer] fristgerecht Einspruch ein.
Mit freundlichen Grüßen [Unterschrift] [Name in Druckbuchstaben]“
SCHRITT 4: SICHERE VERSANDART WÄHLEN
Versenden Sie Ihren Einspruch per Einschreiben mit Rückschein oder als Einwurf-Einschreiben. Dies gibt Ihnen einen rechtssicheren Nachweis über den Versand und die Zustellung.
PROFESSIONELLE HILFE EMPFEHLENSWERT
Bei hohen Bußgeldern, drohenden Fahrverboten oder komplexen Sachverhalten sollten Sie die Hinzuziehung eines spezialisierten Verkehrsrechtsanwalts erwägen. Als Fachanwalt für Verkehrsrecht kann ich Ihnen eine kostenlose Ersteinschätzung Ihres Falls anbieten.
NACH DEM EINSPRUCH: SO GEHT ES WEITER
Nach der Einlegung eines Einspruchs gegen einen Bußgeldbescheid beginnt ein mehrstufiges Verfahren. Als erfahrener Verkehrsrechtsanwalt begleite ich meine Mandanten durch alle Phasen dieses Verfahrens.
PRÜFUNG DURCH DIE BUSSGELDBEHÖRDE
Nach Eingang Ihres Einspruchs ist die Bußgeldbehörde verpflichtet, den Fall erneut zu prüfen. Diese Prüfung kann mehrere Wochen bis Monate dauern. Die Behörde kann dem Einspruch stattgeben und den Bußgeldbescheid aufheben, den Bescheid abändern oder den Einspruch als unbegründet zurückweisen.
ABGABE AN DIE STAATSANWALTSCHAFT
Hält die Behörde an ihrer ursprünglichen Entscheidung fest, gibt sie den Fall an die Staatsanwaltschaft ab. Diese prüft, ob ein Gerichtsverfahren eingeleitet werden soll.
GERICHTSVERFAHREN VOR DEM AMTSGERICHT
Wird Anklage erhoben, findet eine Hauptverhandlung vor dem Amtsgericht statt. Hier haben Sie die Möglichkeit, Ihre Verteidigung vorzutragen, Beweisanträge zu stellen und Zeugen zu benennen.
AUFSCHIEBENDE WIRKUNG
Der Einspruch entfaltet aufschiebende Wirkung, das bedeutet, der Bußgeldbescheid ist bis zur Entscheidung des Gerichts nicht vollstreckbar. Sie müssen weder das Bußgeld zahlen noch ein Fahrverbot antreten.
KOSTEN UND RISIKEN EINES EINSPRUCHS
Die Entscheidung für einen Einspruch gegen einen Bußgeldbescheid sollte immer auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten getroffen werden. Als Verkehrsrechtsanwalt berate ich meine Mandanten transparent über alle anfallenden Kosten.
KOSTENFREIE EINSPRUCHSEINLEGUNG
Das Einlegen eines Einspruchs verursacht zunächst keine Kosten, abgesehen vom Porto für den Versand. Auch wenn die Bußgeldbehörde Ihrem Einspruch nicht stattgibt und den Fall an die Staatsanwaltschaft abgibt, entstehen Ihnen bis zu diesem Zeitpunkt keine zusätzlichen Kosten.
GERICHTSKOSTEN BEI ERFOLGLOSEM EINSPRUCH
Wird Ihr Einspruch vor Gericht verhandelt und Sie werden verurteilt, müssen Sie die Kosten des Verfahrens tragen. Diese Gerichtskosten richten sich nach dem Gerichtskostengesetz und dem Streitwert.
ANWALTSKOSTEN UND RECHTSSCHUTZVERSICHERUNG
Viele Autofahrer haben eine Verkehrs-Rechtsschutzversicherung, die auch Bußgeldverfahren abdeckt. Diese Versicherungen übernehmen in der Regel sowohl die Anwalts- als auch die Gerichtskosten.
WANN SIE EINEN ANWALT HINZUZIEHEN SOLLTEN
Als spezialisierter Verkehrsrechtsanwalt empfehle ich die Hinzuziehung anwaltlicher Hilfe in folgenden Fällen:
KOMPLEXE FÄLLE UND HOHE BUSSGELDER
Bei Bußgeldern über 200 Euro oder komplexen Sachverhalten sollten Sie die Hinzuziehung eines Anwalts ernsthaft erwägen. Hohe Bußgelder rechtfertigen meist auch höhere Anwaltskosten, und die Expertise eines Fachmanns kann entscheidend für den Ausgang des Verfahrens sein.
DROHENDE FAHRVERBOTE
Wenn Ihnen ein Fahrverbot droht, sollten Sie unbedingt einen spezialisierten Verkehrsrechtsanwalt konsultieren. Fahrverbote haben oft schwerwiegende berufliche und private Konsequenzen, die weit über das eigentliche Bußgeld hinausgehen.
AKTENEINSICHT UND BEWEISWÜRDIGUNG
Die Beantragung und Auswertung der Verfahrensakte erfordert juristische Fachkenntnisse. Ein Anwalt weiß, worauf er bei der Akteneinsicht achten muss, kann technische Messprotokoll richtig interpretieren und Schwachstellen in der Beweisführung erkennen.
VERJÄHRUNGSFRISTEN: WANN BUSSGELDBESCHEIDE UNGÜLTIG WERDEN
Die Verjährung ist einer der häufigsten und erfolgreichsten Einspruchsgründe gegen Bußgeldbescheide. Als Verkehrsrechtsanwalt prüfe ich bei jedem Mandatsfall zunächst die Verjährungsfristen.
GRUNDLAGEN DER VERFOLGUNGSVERJÄHRUNG
Nach § 26 des Straßenverkehrsgesetzes (StVG) verjährt die Verfolgung von Ordnungswidrigkeiten im Straßenverkehr grundsätzlich nach drei Monaten. Diese Frist beginnt mit der Beendigung der Ordnungswidrigkeit zu laufen.
UNTERBRECHUNG DER VERJÄHRUNG
Die Verjährung kann durch bestimmte Verfahrenshandlungen unterbrochen werden. Die wichtigste Unterbrechungshandlung ist die Zusendung eines Anhörungsbogens. Sobald Sie einen Anhörungsbogen erhalten, beginnt die dreijährige Verjährungsfrist von neuem zu laufen.
PRAKTISCHE BEISPIELE
Ein typisches Beispiel: Sie werden am 1. Januar geblitzt, erhalten aber erst am 15. April einen Bußgeldbescheid. Da zwischen der Tat und dem Bescheid mehr als drei Monate vergangen sind und keine Unterbrechungshandlung stattgefunden hat, ist der Bescheid verjährt.
HÄUFIGE FEHLER BEIM EINSPRUCH VERMEIDEN
Viele Einsprüche scheitern nicht an mangelnden Erfolgsaussichten, sondern an vermeidbaren Fehlern bei der Durchführung. Als Verkehrsrechtsanwalt sehe ich immer wieder dieselben Fehler.
FRISTVERSÄUMNIS – DER HÄUFIGSTE FEHLER
Der mit Abstand häufigste Fehler ist das Versäumen der zweiwöchigen Einspruchsfrist. Viele Betroffene unterschätzen die Strenge dieser Frist oder berechnen sie falsch.
VOREILIGE GESTÄNDNISSE
Ein häufiger Fehler ist es, im Einspruchsschreiben bereits ein Teilgeständnis abzulegen oder die Tat grundsätzlich einzuräumen, aber mildernde Umstände geltend zu machen. Verzichten Sie zunächst vollständig auf eine Begründung.
UNGEEIGNETE VERSANDART
Der Versand per einfacher Post ist riskant, da Sie keinen Nachweis über den rechtzeitigen Versand haben. Nutzen Sie immer Einschreiben mit Rückschein oder Einwurf-Einschreiben.
FAQ: DIE WICHTIGSTEN FRAGEN UND ANTWORTEN
Frage: Geblitzt was tun – soll ich sofort bei der Polizei anrufen? Antwort: Nein, rufen Sie auf keinen Fall bei der Polizei an oder melden Sie sich anderweitig. Jede Aussage kann später gegen Sie verwendet werden. Warten Sie den offiziellen Bußgeldbescheid ab.
Frage: Wann lohnt sich ein geblitzt einspruch? Antwort: Ein geblitzt einspruch lohnt sich besonders bei hohen Bußgeldern, drohenden Fahrverboten, Punkten in Flensburg oder wenn Sie Zweifel an der Richtigkeit der Messung haben.
Frage: Muss ich das Bußgeld zahlen, wenn ich Einspruch eingelegt habe? Antwort: Nein, solange das Einspruchsverfahren läuft, müssen Sie weder das Bußgeld zahlen noch ein Fahrverbot antreten. Der Einspruch hat aufschiebende Wirkung.
Frage: Kann das Bußgeld nach einem Einspruch erhöht werden? Antwort: Grundsätzlich gilt das Verschlechterungsverbot – die Strafe darf nicht allein aufgrund des Einspruchs erhöht werden.
Frage: Übernimmt meine Rechtsschutzversicherung die Kosten? Antwort: Viele Verkehrs-Rechtsschutzversicherungen übernehmen die Kosten für Bußgeldverfahren. Prüfen Sie Ihre Versicherungsbedingungen.
FAZIT UND HANDLUNGSEMPFEHLUNGEN
Die Frage „geblitzt was tun“ beschäftigt jährlich Millionen von Autofahrern in Deutschland. Als spezialisierter Verkehrsrechtsanwalt kann ich Ihnen versichern: Es gibt klare Handlungsoptionen und rechtliche Möglichkeiten, die Ihnen nach einem Blitzerfoto zur Verfügung stehen.
DIE WICHTIGSTEN ERKENNTNISSE
Bewahren Sie nach einem Blitzerfoto zunächst Ruhe und unternehmen Sie nichts Voreiliges. Warten Sie den offiziellen Bußgeldbescheid ab und prüfen Sie diesen sorgfältig auf Fehler. Die zweiwöchige Einspruchsfrist ist absolut einzuhalten.
PROFESSIONELLE HILFE NUTZEN
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Über den Autor: Rechtsanwalt Kemal Su ist spezialisiert auf Verkehrsrecht und vertritt erfolgreich Mandanten in Bußgeldverfahren. Mit langjähriger Erfahrung und fundierter Fachkompetenz bietet er professionelle Hilfe bei allen Fragen rund um Verkehrsverstöße.
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